1A-Award 2024,  Arzt

„Doktor Video“ macht’s möglich!

Hybride Hausarztpraxen von LillianCare für den 1A-Award nominiert

Bis 2035 bleiben in Deutschland möglicherweise tausende hausärztliche Praxen unbesetzt – vor allem im ländlichen Raum. Hybridpraxen könnten eine Lösung sein, um die Versorgung sicherzustellen. Einer der Vorreiter dieses Konzeptes ist LillianCare. Dafür wird das junge Unternehmen jetzt für den 1A-Award nominiert.

Nach einer Prognose der Robert Bosch Stiftung könnten bis 2035 rund 11.000 Hausarztstellen fehlen. Eine Lösung: Allgemeinmedizinische Partnerpraxen. Sie integrieren Telemedizin und ein neues Delegationsmodell, das es Ärztinnen und Ärzten ermög­licht, flexibler zu arbeiten – auch aus dem Homeoffice. Dabei können sie auf die qualifizierte Unterstützung durch Physician Assistants (PAs) setzen.

Die Ärztinnen und Ärzte sind an zwei bis drei Tagen persönlich in der Praxis und können in der übrigen Zeit per Videokonferenz zugeschaltet werden, was die Flexibilität und Effizienz entscheidend erhöht und das Stresslevel erheblich senkt. Diese Arbeitsweise ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und Betreuung unabhängig vom Standort, gewährleistet eine optimale Nutzung der Ressourcen und stellt die bestmögliche Betreuung der Patientinnen und Patienten sicher.

Zusätzlich entlastet LillianCare die Ärztinnen und Ärzte von administrativen Aufgaben. Das Unternehmen übernimmt das Praxismanagement, einschließlich Personalverwaltung und Abrechnung, und stellt moderne Technologien bereit.

„Unser Ziel ist es, eine patientenzentrierte, innovative Gesundheitsversorgung zu etablieren, die durch die Nutzung moderner Technologien und flexibler Arbeitsmodelle neue Maßstäbe setzt“, erklärt Gründer ­Linus ­Drop. „Wir möchten, dass keine Patientin und kein Patient zurückgelassen wird, unabhängig vom Wohnort oder der Entfernung zur nächsten medizinischen Einrichtung.“

Die Macher von LillianCare planen nicht nur, sie setzen ihre Vision auch um: Die erste Hybrid-Hausarztpraxis wurde am 24. März 2024 in Nastätten (Rheinland-Pfalz) eröffnet. „Durch den Einsatz moderner Technologien und spezialisierter PAs, die Routinebehandlungen übernehmen, haben wir es geschafft, die Effizienz der Praxis zu maximieren“, so Drop. Im Mai 2024 eröffnete LillianCare eine weitere Praxis. „Die positive Resonanz der Patient:innen war überwältigend. Die beiden Praxen konnten bereits im ersten Quartal seit Eröffnung 1.100 Patienten:innen betreuen.“

Auch wirtschaftlich scheint diese Praxis-Innovation aufzugehen. „Die ersten beiden LillianCare-Partnerpraxen erreichten bereits im zweiten Quartal nach Eröffnung die Gewinnzone, ein klarer Indikator für die Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells“, freut sich ­Linus ­Drop. Und die Digitalstrategie scheint effektiv und durchdacht: „Die LillianCare-App, die über 90 % der Terminbuchungen ermöglicht, wurde erfolgreich implementiert. Das ist nur ein Beleg für die digitale Transformation unserer Hybrid-Praxen.“

Beflügelt von den ersten Erfolgen steht der Kurs bei LillianCare auf Wachstum. „Bis Ende des Jahres planen wir die Eröffnung von zwei weiteren Praxen, und bis Ende 2025 werden wir weitere zehn Hybridpraxen in ländlichen Regionen eröffnen“, so ­Drop. „Außerdem arbeiten wir kontinuierlich daran, Partnerschaften mit anderen Gesundheitsdienstleistern auszubauen, um unser One-Stop-Praxis-Konzept weiter zu optimieren.“

Das große Ziel: Mit der Etablierung von Hybridpraxen deutschlandweit strebt LillianCare danach, jedem Bürger und jeder Bürgerin eine zugängliche und qualitativ hochwertige allgemeinmedizinische Versorgung zu garantieren. Eine Gesundheitsversorgung, bei der lange Wartezeiten und weite Anfahrtswege der Vergangenheit angehören.

LillianCare – ist der Name eigentlich zufällig gewählt? Natürlich nicht. Das Unternehmen wurde nach ­Lillian D. ­Wald benannt, einer amerikanischen Krankenschwester und Pionierin der Sozialreform. Sie gründete 1893 den „Henry Street Visiting Nurse Service“, der eine kos­tenlose medizinische Versorgung für Menschen in armen Gegenden von Manhattan bot. Ihr soziales Engagement und ihre Arbeit in der öffentlichen Gesundheitspflege waren bahnbrechend, und sie setzte sich insbesondere für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein.

Linus Drop

 

Der Nominierte:

Linus Drop ist CEO und Mitgründer von LillianCare. Er ist seit über 30 Jahren im deutschen Gesundheitssektor tätig. Auf die Idee, LillianCare zu gründen, kam er durch einen Einblick in das finnische Gesundheitssystem. Dort dürfen Nurses und PAs selbstständig arbeiten.

Bildquelle: LillianCare