„Frauenherzen schlagen anders“
Der Verein Healthcare Frauen mit emotionaler Kampagne für 1A-Award nominiert
Nach einem Herzinfarkt sterben deutlich mehr Frauen als Männer. Weshalb? Weil Frauenherzen anders schlagen. So heißt auch die Aufklärungskampagne des Vereins Healthcare Frauen. Die eindrucksvolle Initiative „#GoRed Frauenherzenschlagenanders“, wird jetzt für den 1A-Award nominiert.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen weisen bei Frauen andere Risiken und Symptome auf als bei Männern. Eine Aufklärungskampagne des Vereins Healthcare Frauen (HCF) zielt darauf ab, das Problem bekannter zu machen. Darüber hinaus soll auch das politische und öffentliche Bewusstsein für Herzerkrankungen bei Frauen gestärkt werden.
Die Kampagne „Frauenherzen schlagen anders“ (#GoRed Frauenherzenschlagenanders) ist eine Initiative, die auf die Unterschiede bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zwischen Männern und Frauen aufmerksam macht. Es geht darum, das Bewusstsein für die spezifischen Risiken, Symptome und Präventionsmaßnahmen von Herzkrankheiten beim weiblichen Geschlecht zu schärfen, da diese oft anders geartet sind als bei Männern. Sie neigen beispielsweise dazu, andere Symptome bei einem Herzinfarkt zu entwickeln, was dazu führen kann, dass ihre Beschwerden nicht sofort als potenziell lebensbedrohlich erkannt werden. Zudem gibt es Unterschiede in der Entstehung und dem Verlauf von Herzkrankheiten. Ganz konkret: Bei Frauen treten häufig weniger eindeutige Symptome auf. Diese umfassen z. B. Atemnot, ein Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit, Angstzustände, Schweißausbrüche, Übelkeit oder Erbrechen sowie Schmerzen im Oberbauch oder im Rücken. Auch steht der bei Männern typische Brustschmerz häufiger nicht im Vordergrund.
„Die Kampagne soll daher insbesondere Frauen, aber auch das medizinische Fachpersonal darüber informieren und aufklären, um eine frühere Diagnose und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu gewährleisten“, erklärt Dr. Vanessa Conin-Ohnsorge, Ehrenpräsidentin der Healthcare Frauen. „Diese ehrenamtliche Initiative ist allerdings nur möglich durch den hochmotivierten Einsatz aller Beteiligten“, so die Medizinerin.
Die Healthcare Frauen sind ein Netzwerk von führenden Managerinnen in der deutschsprachigen Gesundheitsbranche. Aktuell zählt das Netzwerk rund 250 Mitglieder und 31 Kooperationspartner. Seit Gründung im Jahr 2007 nehmen die Healthcare Frauen Einfluss auf die Gestaltung des Gesundheitswesens. Besonderes Anliegen ist es, den weiblichen Nachwuchs für Führungspositionen zu ermutigen und auf dem Weg dorthin zu unterstützen.
Ihre Kampagne hat bereits erreicht, dass mehr Frauen sich ihrer Risiken bewusst sind und präventive Maßnahmen ergreifen. Aber die Healthcare Frauen setzen viel früher an. „Es geht darum, sicherzustellen, dass Frauen die gleiche Qualität der Versorgung und Diagnostik erhalten wie Männer, angepasst an ihre spezifischen Bedürfnisse“, so Dr. Leonie Uhl, die die Initiative gemeinsam mit Dr. Conin-Ohnsorge ins Leben gerufen hat. „Als führende Frauen in der Healthcare-Branche wollen wir in allen Bereichen des Gesundheitssystems Sichtweisen etablieren, die die Spezifika von Frauen selbstverständlich berücksichtigen“, sagt die Politikwissenschaftlerin.
„Mit der Kampagne zur Frauenherzgesundheit setzen wir einen Impuls, zeigen den großen Handlungsbedarf auf und fördern die intersektorale Zusammenarbeit. Das alles trägt zur Verbesserung unseres Gesundheitssystems bei“, ergänzt Madlen Bürge, Mitgestalterin von #GoRed nicht ganz ohne Stolz. Deshalb ruft der Verein zusammen mit anderen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen an jedem ersten Freitag im Februar zu einem bundesweiten Aktionstag für Frauengesundheit (#GoRedDay) auf. Inspiriert vom „National Wear Red Day“ in den USA wird dann bundesweit ein farbiges Zeichen gesetzt: Unterstützende tragen ein rotes Accessoire oder Kleidungsstück. Im Februar 2024 wurde damit deutlich gemacht: Frauenherzen schlagen anders.
Die Nominierten:
Der Verein Healthcare Frauen wurde im Jahr 2007 von sieben Initiatorinnen gegründet, um Frauen in Führungspositionen im Gesundheitswesen zu stärken. In mehreren Projekten kümmert sich der Verein um Themen rund um Healthcare bei Frauen. Derzeit gibt es rund 250 Mitglieder. Stellvertretend wurden zwei der Gründerinnen, Dr. Leonie Uhl und Dr. Vanessa Conin-Ohnsorge, sowie die Mitgestalterin von #GoRed, Madlen Bürge, für den 1A-Award nominiert.
Bildquelle: RFBSIP – stock.adobe.com; privat